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Ist ein Hausnotrufsystem steuerlich absetzbar?
Wenn Sie sich für ein Hausnotrufsystem entscheiden, kommt irgendwann die Frage auf, ob dieses steuerlich absetzbar ist. Das Hausnotrufsystem erfreut sich immer größerer Beliebtheit, denn es erleichtert das Leben alleinlebender Senioren. Leider sind die Kosten oft ein Punkt, der der Investition im Weg stehen kann.
Können Sie das
Hausnotrufsystem absetzen, sparen Sie Geld und müssen nicht allein für die Kosten aufkommen. Doch um das Hausnotrufsystem von der Steuer absetzen zu können, müssen Sie einiges beachten. Erfahren Sie hier, welche Urteile zu diesem Thema gefallen sind und wie Sie die Kosten für den Hausnotruf steuerlich absetzen können.
Hausnotrufsystem steuerlich absetzen – Rechtliche Grundlagen
Inzwischen haben mehrere Gerichte entschieden, dass das Finanzamt die Kosten für das Hausnotrufsystem absetzen muss. Denn das Finanzgericht Baden-Württemberg hat 2021 entschieden, dass die Benachteiligung alleinlebender Senioren rechtswidrig ist. Senioren im betreuten Wohnen durften die Kosten von der Steuer absetzen, Senioren im Privathaushalt allerdings nicht. Schließlich fiel das Urteil, dass auch Senioren im Privathaushalt die Kosten für das Hausnotrufsystem steuerlich absetzen dürfen. Das Urteil war eine große Unterstützung für allein lebende Senioren und ihre Angehörigen, die teilweise hohen Kosten zu senken.
Das Urteil wurde damit begründet, dass ein Hausnotrufsystem wie eine haushaltsnahe Dienstleistung angesehen wird. Leben Senioren allein, nehmen sie häufig die Hilfe von Angehörigen oder externen Pflegekräften in Anspruch. Das Hausnotrufsystem ersetzt diese Hilfe in Teilen, wodurch es die Kriterien der haushaltsnahen Dienstleistung erfüllt.
Mit dieser Argumentation untermauerte das Finanzgericht Baden-Württemberg die Entscheidung, dass Sie nun die Kosten für das Hausnotrufsystem steuerlich absetzen können. Das bedeutet für Sie, dass Sie die Kosten bei der jährlichen Steuererklärung angeben können.
Die Kosten liegen in der Regel zwischen 10 und 50 Euro pro Monat, die Pflegekasse übernimmt davon 23 Euro bei Senioren mit einem anerkannten Pflegegrad. Dies ist jedoch an einige weitere Bedingungen geknüpft. Aus diesem Grund müssen drei Viertel der Senioren die Kosten allein tragen und kommen oft auf Jahreskosten von 120 bis 600 Euro.
Wie Sie das Hausnotrufsystem steuerlich absetzen
Leider ist die Entscheidung des Finanzgerichtes noch nicht endgültig, denn der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Bis zur endgültigen Entscheidung dürfen Sie die Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Anstoß für den Prozess brachte eine Seniorin, deren Antrag in der Steuerklärung abgelehnt worden war, woraufhin sie gegen die Entscheidung klagte. Im Verfahren ging es um Kosten in Höhe von 502 Euro, wovon die Seniorin etwa 100 Euro von der Steuer zurückverlangen konnte. Unter anderem argumentiere das Finanzamt, dass haushaltsnahe Dienstleistung nicht über das Grundstück hinaus gehen können und ein Hausnotrufsystem daher nicht die Kriterien einer haushaltsnahen Aufwendung erfüllt.
Wenn Sie die Kosten für das Hausnotrufsystem steuerlich absetzen wollen, tragen Sie die Kosten in der Steuererklärung seit 2019 in der Anlage „Haushaltsnahe Aufwendungen“ ein. Für diese Aufwendungen erhalten Sie eine Ermäßigung von 20 Prozent und maximal 4000 Euro. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von Ihrem Steuerberater beraten, welche Kosten Sie genau absetzen können. Zum Beispiel können Sie Kosten von Installation, Anschaffung und Wartung der Geräte geltend machen.
So können nicht nur Senioren im betreuten Wohnen steuerlich profitieren, sondern auch
Senioren, die noch zu Hause leben.
